Umweltfreundliche Kleidung: Nachhaltig shoppen
Heute noch das coole Fashion Piece, morgen schon der Müll von gestern. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit kauft jeder Deutsche im Schnitt zwischen 50 und 70 Kleidungsstücke pro Jahr – das entspricht 18 Kilogramm Klamotten.
Mal ehrlich, auch wenn Du meinst unter diesem Schnitt zu liegen: Wie viele Deiner Outfits trägst Du wirklich regelmäßig? Ist doch ärgerlich, wenn man sich vor Augen hält, welchen ökologischen Fußabdruck die neue Jeans bereits hinterlassen hat, bevor sie auf Nimmerwiedersehen im Kleiderschrank verschwindet: anspruchsvollen Gewinnung der Materialien, energieaufwändige Produktion der Kleidung und dann der Transport um die halbe Welt. Worauf Du beim Kauf Deiner Klamotten achten kannst und was Du tun kannst, um Deinen Kleiderschrank etwas grüner zu färben, erfährst Du hier.
Mode und Nachhaltigkeit? Wie passt das zusammen?
Was sind nachhaltige Klamotten – und was nicht? Meist hat dies viel mit den Materialien zu tun. Laut European Clothing Action Plan (ECAP) macht Baumwolle mehr als 43% der Textilien auf dem EU-Markt aus, Polyester 16% und Viskose 9% (Link). Unsere Kleidung, besteht also fast zur Hälfte aus einer Naturfaser. Baumwolle hat jedoch einen sehr hohen Wasserbedarf und ist anfällig für Schädlinge, so dass viele Pflanzengifte eingesetzt werden (Link). Das ist schlecht für die, die die Pflanze anbauen und für die, die die Kleidung auf der Haut tragen.
Also doch lieber synthetische Fasern wie zum Beispiel Polyester? Das Problem hierbei ist das Mikroplastik: Kunststoffe, die kleiner als 5 mm und nicht biologisch abbaubar sind. Bei jedem Waschgang werden diese freigesetzt, gelangen ins Abwasser und in den Kreislauf. Laut einer Studie stammt 35% des Mikroplastiks in den Meeren aus unserer Kleidung (Link).
Schon gewusst? Bis zu 3.000 Fasern werden pro Waschgang freigesetzt und können auch in Kläranlagen nicht vollständig entfernt werden.
Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank
-
Auf zertifizierte Bio-Kleidung achten
Wie bei Lebensmitteln gibt es auch für Textilien Prüfsiegel, die auf die Einhaltung gewisser Standards bei der Erzeugung hinweisen. Vielleicht hast Du ja von einigen schon gehört, zum Beispiel vom Blauen Engel oder dem Fairtrade Siegel. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat eine Auflistung (Link) veröffentlicht und darin die bekanntesten Siegel auf ihre Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit bewertet. Übrigens: Statt Baumwolle kannst Du z. B. auch auf nachhaltige Kleidung aus Hanf zurückgreifen: dieser braucht viel weniger Wasser als Baumwolle und ist auch nicht so anfällig gegenüber Schädlingen.
-
Weniger kaufen!
Ach ne?! Ernsthaft: Weniger ist manchmal mehr. Schon mal von der sogenannten Capsule-Wardrobe gehört? Das Prinzip ist simpel: knallhart aussortieren! Beschränke Dich auf maximal 40 Kleidungsstücke, die möglichst gut miteinander kombinierbar sind. Unmöglich? Probier’s doch erst mal aus! Schreib Dir eine Liste und fange mit den Kleidungsstücken an, auf die Du auf keinen Fall verzichten willst. Ergänze dann sinnvoll mit weiteren dazu passenden Teilen. Zusätzliche Inspiration liefern Dir viele – in der Regel – Bloggerinnen auf YouTube oder anderen sozialen Netzwerken.
-
Second-Hand
Easy: Ein Kleidungsstück passt oder gefällt nicht mehr? Statt wegwerfen ab damit zum Second-Hand Shop oder auf den Flohmarkt. Das geht anderen übrigens auch so. Ergo: nicht nur verkaufen, sondern auch selbst mal stöbern! Ist nicht nur günstig, sondern sorgt auch für einen individuellen Look. Natürlich kannst Du auch Online-Portale wie eBay oder Kleiderkreisel nutzen – aber denk dran: Hier kommen eventuell wieder zusätzliche Transportwege hinzu. Oder wie wäre es mit spenden statt verkaufen? Dann achte aber unbedingt darauf an wen! Viele Altkleidercontainer werden beispielsweise ohne offizielle Genehmigung aufgestellt. Bei wem die Kleidung dann landet, ist unklar und der gemeinnützige Zweck oft durchaus fraglich. Informiere Dich am besten über Standorte von verifizierten Trägern in Deiner Gegend.
-
DIY Upcycling
Der umgekehrte Fall: Du willst eine Klamotte noch gar nicht loswerden, aber musst – weil es kaputt ist? Musst Du nicht! Upcycling ist absolut im Trend. Löcher flicken, Bund kürzen oder Flecken überfärben – vieles kannst Du total easy selbst machen und am Ende verleihst Du damit dem alten Lieblingsstück nochmal einen ganz neuen Look. Also: Muttis Nähmaschine schnappen und los geht’s. Anleitungen findest Du massenweise auf YouTube. Zu knifflig? Keine Nähmaschine griffbereit? Dann übernimmt eben der Schneider, meistens übrigens zu äußerst vernünftigen Preisen.
Kleiner Tipp zum Finish: Outfits für besondere Anlässe oder Motto-Partys gehen schnell mal ins Geld und fristen nach einmal Tragen ihr übriges Dasein im Kleiderschrank. No way! Denn Kleidung kann man auch mieten! Beim nächsten Mal unbedingt vorher auschecken!
Ökostrom aus 100% Wasserkraft
– Check jetzt unsere günstigen Tarife!
Interessantes, Nützliches und Aktuelles
Einfach mal rein lesen